Die Politik in Worms verändern
Ich bin kein Politiker. Eigentlich bin ich Manager, Vorstand, Unternehmer. Für die Politik bin ich also ein Seiteneinsteiger. Und das ist gut so! Ich möchte meine Erfahrung, die ich in vielen Jahren auf der ganzen Welt in der Wirtschaft gemacht habe, in den Stadtrat einbringen. Und viel wichtiger: Ich möchte meinen Arbeitsstil in die Wormser Politik einbringen!

Probleme anders angehen
Ich maße mir nicht an, für all die vielfältigen Probleme, vor der die Stadt Worms steht, sofort Lösungen zu haben. Aber ich bin überzeugt davon, dass wir die Art, wie wir Probleme angehen, verbessern können! Wir können Entscheidungen zielorientierter treffen, Projekte effizienter abwickeln und Abläufe beschleunigen. Und wir können die Bürgerinnen und Bürger von Worms mehr und besser in die Entscheidungsprozesse einbinden und Prioritäten transparent kommunizieren. Vor allem aber müssenwir klar sagen, was geht und was nicht geht und dies dann nachvollziehbar begründen.
Klare Entscheidungen
Worms ist eine hochverschuldete Stadt. Wir haben vieles, gerade bei der Infrastruktur, aufzuholen. Wir können es nicht allen recht machen. Um so wichtiger ist es, klare Entscheidungen zu treffen und dabei dann auch jene Mitbürgerinnen und Mitbürger mit zu nehmen, deren Anliegen zu diesem Zeitpunkt leider nicht die höchste Priorität haben kann. Ja, das ist sicher nicht einfach. Wenn wir aber gute Entscheidungen selbstbewusst und verständlich kommunizieren, werden wir auch hier Unterstützung bekommen.

Eine lösungsorientierte Verwaltung
Die Verwaltung muss viel stärker lösungsorientiert arbeiten. Als Leiter eines Unternehmens habe ich von meinen Mitarbeitern - nach einer verantwortungsvollen Analyse der gestellten Aufgaben - immer eine Empfehlung erwartet, wie wir etwas erreichen können und nicht nur Aussagen, was nicht möglich sei.
Wir stecken in der Stadtpolitik in Worms in vielen Sachzwängen: Die Kommunalaufsicht, knappe Budgets, zu wenig Mitarbeiter, die Vorgaben von staatlichen Förderprogrammen und viele mehr. Deshalb gibt es immer wieder gute Vorschläge aus der Bevölkerung, die so nicht eins zu eins umgesetzt werden können. Ich erwarte daher von der Verwaltung Empfehlungen, was möglich ist und welche Voraussetzungen geschaffen werden müssen, Dinge auch zu ermöglichen. Gleichzeitig möchte ich aber auch klare und verständliche Erklärungen, wenn etwas nicht machbar ist. So schaffen wir sowohl mehr Vertrauen in die Verwaltung – als auch mehr Projekte, die wir dann auch wirklich umsetzen können
Großprojekte optimal einsetzen
Ich halte auch nichts von zu vielen und zu großen Projekten gleichzeitig. In Worms sind die finanziellen und personellen Ressourcen knapp. Wir müssen daher besser werden in der Abwicklung von Projekten. Es passiert zu oft, dass Zeitrahmen und Budgets nicht eingehalten werden. Die Vorgabe sollte also sein: Weniger Projekte auf einmal in Angriff nehmen, diese dann aber besser und schneller zu Ende führen.
Auch kleine Schritte helfen!
Oft hält uns auch die schiere Größe einer Aufgabe davon ab, sie anzugehen. Der Mittelbedarf – egal ob finanziell und personell – ist dann so groß, dass eine Lösung erst in ferner Zukunft möglich scheint. Ich denke da gerade an das BIZ. Hier müssen wir umdenken! Wir können Projekte sinnvoll aufteilen. Ein „Alles oder nichts“ kann und darf keine Lösung sein. Hier erwarte ich Kreativität und eine lösungsorientierte Vorgehensweise. Kleinere und machbare Schritte helfen oft viel besser, ein großes Problem nach und nach zu beseitigen. Kleinere Projekte lassen sich übrigens auch viel besser managen!
Mehr politisch gestalten!
Gerade wir in der SPD müssen auch wieder mehr politisch gestalten. Wir haben einen wirklich guten Masterplan zum Thema „Wohnen für Worms“ erarbeitet und beschlossen: Bis 2025 sollen 2500 neue Wohnungen für Worms geschaffen werden, davon 25% als Sozialwohnungen! Jetzt gilt es, diesen Plan auch umzusetzen. Wir brauchen hier einen sichtbaren und spürbaren Fortschritt. Bezahlbares Wohnen ist für mich ein zutiefst sozialdemokratisches Anliegen und wir dürfen uns nicht davon abbringen lassen.
Nicht allen Sachzwängen beugen
Dazu müssen wir politisch mehr gestalten und aktiver werden - und uns auch nicht zu vielen scheinbaren Sachzwängen beugen. Es muss, gerade in den Vororten, möglich sein, dass die Stadt beispielsweise Ackerflächen kauft, und diese dann als Wohngebiet ausweist. Im Bebauungsplan müssen wir dann einen Sozialwohnungsanteil festschreiben und auch Kitas fest einplanen.
Mut und Gestaltungswille
Wir müssen vielleicht auch einmal den Mut haben, einem Investor, der dies ablehnt, dann auch nein zu sagen. Wir brauchen mehr Selbstbewusstsein und politischen Gestaltungswillen in Worms. Daran werde ich mit aller Kraft arbeiten. Dabei werde ich manchmal vielleicht unkonventionell vorgehen und nicht immer ganz einfach für alle sein. Aber nur so kommen wir voran!
Foto Ralf Lottermann: Stefan Blume, Titelfoto: apfelweile - stock.adobe.com